DKB VR Art Prize

Springe direkt zu:

Nominiert für den VR KUNSTPREIS 2023

#

Rebecca Merlic

Rebecca Merlic (DE/HR) ist eine europäische digitale Künstlerin und Architektin, experimentelle Filmemacherin und Universitätsassistentin im Kernteam von Experimental Game Cultures an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Arbeit ist stark beeinflusst von alternativen Gesellschaftsformen und der Überschreitung sozioökonomischer Konventionen sowie von neuen Formen der künstlerischen und architektonischen Produktion unter Verwendung neuer Technologien. Sie ist Trägerin des Marianne von Willemer-Preises 2020 für digitale Medien.

Derzeit ist sie transdisziplinäre Teilnehmerin des „European Alliance of Academies: Ignorance is Strength AIR“-Programms in Kollaboration mit der Akademie der Künste Berlin und HDLU Zagreb sowie arbeitet an „DigitalHumanism x FutureLiving“ in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum in Tokio. 

 

© Portrait Rebecca Merlic von Anna Manabe

GLITCHBODIES, 2022-ongoing

GLITCHBODIES ist ein interaktives VR-Computerspiel, das neue Formen des Feminismus, LGBTQ+, Drag-Transformationen und intime, sensible Darstellungen der Protagonist*innen erforscht und diese einem breiteren Publikum zugänglich machen will. In GLITCHBODIES wird der Avatar zu einem kollektiven und politisch aufgeladenen Körper. Videospiele sind zweifellos die am weitesten verbreitete Form der Unterhaltung geworden, und ihr Einfluss auf die Darstellung von Stereotypen ist enorm. Mit GLITCHBODIES reagiert Rebecca Merlic auf soziopolitische Faktoren sowie auf die sehr männerdominierte Welt der Videospiele, indem sie einen interaktiven digitalen Raum schafft, eine fließende Reise durch unendliche Individuen, Geschlechter und Realitäten.

 

GLITCHBODIES bieten eine sichere Plattform für nicht-heteronormative Geschlechterpositionen, die den Begriff "queer" als politische Haltung teilen und die Spieler*innen eine neue Perspektive bieten, während die Protagonist*innen mit mütterlicher Fürsorge gefeiert werden. Die Protagonist*innen von GLITCHBODIES, die durch Kollaborationen und Rituale entstanden sind, sind keine singulären Standpunkte, sondern leben in Verbindung miteinander, sie verstehen sich als eine Reihe von Erfahrungen, und diese Abfolge von Beziehungen konstituiert ihre vernetzte Identität und ihren kollektiven Körper, ein Netzwerk, das aus einer Vielzahl (von Körpern, Identitäten) besteht und daher frei von Konventionen und Zwängen (der Binarität, der Hierarchie, des Geschlechts) ist und politisch wird. Und da unsere Grenzen im Cyberspace verstreut sind, wird das eigentliche Verständnis dessen, was ein "Körper" ist, in Frage gestellt.